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In diesen Bildern geht es mir wieder um die Frage nach Authentizität oder Fake – diesmal auf dem Feld der wissenschaftlichen Fotografie. In der Experimentalphysik ist die Fotografie nicht nur die routinehafte Dokumentation des Sichtbaren, sondern eine hochspezialisierte Sichtbarmachung des Unsichtbaren. Die Bildaufzeichnung ist hier, in Gemeinschaft mit Detektions- und Meßeinrichtungen, der eigentliche Erkenntnisgewinn der Wissenschaft – oder zumindest der augenscheinlichste.

Die Integrität der Institutionen, von denen wir diese Bilder zu sehen bekommen, läßt uns die Frage nach Authentizität üblicherweise nicht stellen. Die Dokumentation der wissenschaftlichen Methodik und die Partizipation so vieler Akteure verleiht den Ergebnissen eine besondere Glaubwürdigkeit, auch wenn die Überprüfbarkeit einzelner Bilder wegen der technischen Komplexität kaum gegeben ist. Trotz weitgehender Ahnungslosigkeit, aber mit gewissem Interesse, fühle ich mich von der Ästhetik einiger der Bildkompositionen angezogen, wie sie z. B. von einem Teilchenbeschleuniger unvorhersehbar erzeugt werden. In Zeitschriften finden sich gelegentlich „anschauliche“ künstlerische Interpretationen von Situationen, von denen es offenbar kein geeignetes Bildmaterial gibt. Da dachte ich mir, daß ich das auch machen kann und startete den Teilchenbeschleuniger in meinem Kopf.

Die Frage nach Authentizität oder Fake ist bei diesen Bildern auf den ersten Blick zu beantworten. Eigentlich sehr ernsthafte Themen haben mich zu einer eher unernsten Behandlung herausgefordert. Die Darstellungen lassen zwar einen entspannten Zusammenhang mit den behaupteten physikalischen Effekten erkennen, sind aber aus Scans von Teilen meiner inspirierenden Altmetallsammlung zusammengesetzt.

At these pictures I am again concerned with the question of authenticity or fake – here in the field of scientific photography. In experimental physics, photography is not just, as a matter of routine, the documentation of the visible but a highly specialized visualisation of the invisible. The picture recording is there, together with detection and measuring devices, the true knowledge gain of science – or at least the most apparent.

The integrity of the institutions that let us see these pictures usually make us not ask the question of authenticity. The documentation of the scientific methodology and the participation of so many players give a special credibility to the results, even though accountability of particular pictures is hardly given due to the technical complexity. In spite of wide ignorance, but with a certain interest, I feel attracted to the aestethics of some picture composings that are unforeseeably created, e.g. by a particle accelerator. In magazines one may sometimes find “illustrative“ artistic interpretations of situations, from which there is obviously no suitable pictorial material. So I thought that I could do this as well and started the particle accelerator in my head.

The question of authenticity or fake of these pictures can be answered at first sight. Actually very serious issues have challenged me to handle them rather nonseriously. The depictions reveal a relaxed connection with the alleged physical effects, but are composed of scanned parts from my inspiring scrap metal collection.